Unbewusstes bewusst machen: Bedürfnisse in deinen Yoga Business-Alltag integrieren
Heute habe ich Anna Ziegler bei mir im Podcast “Yoga als Beruf”. Anna ist Bedürfniscoach und hilft Menschen, ihr Business, bzw ihren Lebensstil nach den eigenen Bedürfnissen zu richten und anzupassen.
Anna wurde in Russland geboren und war, in ihren eigenen Worten, ein “absoluter Streber”. Die familiären und beruflichen Erwartungen an sie waren sehr hoch und es war für sie sehr wichtig, immer weiter nach oben zu streben. Nach 10 Jahren Arbeit in der Welt des Personallebens und im Start Up, merkte Anna jedoch immer mehr, dass ihre persönliche Entfaltung sehr darunter litt.
Als sie dann ihren Mann kennenlernte, begann sie sich stark mit ihren eigenen Bedürfnissen auseinanderzusetzen und musst feststellen, dass sie sich von der selbstständigen Arbeit sehr angezogen fühlte.
Heute hilft Anna Menschen, ihre Bedürfnisse herauszufinden und sie ein Stück weit zu begleiten, um diese in den Alltag zu integrieren.
Anna sagt, Bedürfnisse sind innere Antreiber, quasi ein Bauchgefühl dafür, was einem gut tut. Bei Kindern sieht man das sehr häufig, denn die sind befreit von Erwartungen und machen meistens das, worauf sie Lust haben, ohne sich Gedanken zu machen, wie das bei anderen Menschen ankommt.
Während der Schulzeit und vor allem im Berufsleben verlernen wir das jedoch, da der Leistungsdruck ansteigt und man beginnt, Erwartungen zu erfüllen.
Bedürfnisse können zum Teil genetisch sein und sind später zum Teil auch beeinflusst von dem Umfeld in dem man aufwächst. Vor allem während der Pubertät ändern sich die Bedürfnisse häufig noch, danach sind sie aber meistens gefestigt.
Ab Mitte/Ende 20 ist es quasi wichtig, dass man weiß, was die Bedürfnisse sind, um dann in seine Energie zu kommen und sich bewusst für die Dinge zu entscheiden, die einem Freude bereiten. Im schlechtesten Fall, wenn man seine Bedürfnisse nicht kennt, vergeudet man zuviel Zeit mit Sachen, die einem Energie rauben und nicht geben und ist generell nicht zufrieden mit seiner Lebenssituation, ohne zu wissen warum.
Wenn man seine Bedürfnisse kennt, ist man in einem Idealzustand, in dem man zielgerichtet arbeiten kann, ohne kämpfen zu müssen und in dem man immer wieder seine Kraftreserven auftanken kann.
Natürlich ist es oft so, dass man seine eigenen Bedürfnisse zurückstecken muss, das sieht man vor allem bei Müttern mit Kindern. Doch selbst da ist es so, dass man sich Hilfe holen kann und versuchen kann, sein Leben bewusster auf die eigenen Bedürfnisse auszurichten.
Seine Bedürfnisse zu kennen heißt auch nicht, dass man immer glücklich ist. Natürlich muss man auch Dinge tun, die einem keinen Spaß machen. Doch der Vorteil ist, dass man dann genau weiß, wie man sich davon erholen kann und sich den Raum nimmt, zum Kern zurückzukehren.
Bedürfnisse sollten auch immer gut kommuniziert werden, vor allem auch mit dem eigenen Partner oder der Familie.
Woher weiß man denn, was die eigenen Bedürfnisse sind? Wie findet man das heraus?
Da hilft es, ab und zu in die Kindheit zurückschauen: Was habe ich gerne gemacht und wann war ich am glücklichsten? War ich viel unter Menschen? Oder alleine? Habe ich viel gelesen, gemalt, getanzt?
Bei Bedürfnissen geht es darum, das zu machen, was einem wirklich gut tut und nicht das zu machen, was man denkt, sollte einem gut tun und was irgendwie von einem erwartet wird.
Bei Anna kann man auch einen Bedürfnisse-Test machen, das Reiss Motivation Profile: Das ist quasi ein Fragebogen der 128 Fragen auflistet zu 16 verschiedenen Lebensbedürfnissen/Motiven. Anna hilft dann, diesen auszuwerten und gegebenenfalls kann sie helfen, diese Bedürfnisse in den Lebensalltag zu integrieren.
Ich habe gefragt, ob es möglich ist, nicht nur für sich selbst die Bedürfnisse herauszufinden, sondern auch bei anderen Menschen, zum Beispiel bei meinen Mentees.
Annas Meinung dazu ist, dass Übung immer den Meister macht. Über viele Fragen und Beobachtungen kann man das eigentlich sehr gut, zumindest ansatzweise, herausfinden.
Wenn sich jetzt eine Yogalehrerin noch unsicher ist, ob die Selbstständigkeit etwas für sie ist, was sind Annas Tipps?
Die Selbstständigkeit geht immer zunächst mit viel Unsicherheit und Unplanbarkeit einher.
Da muss man sich bewusst machen, ob man ein Mensch ist, der das aushält oder nicht. Und wenn nicht heißt das nicht, dass man sich nicht selbstständig machen sollte, sondern nur dass man sich quasi darauf auch mental vorbereitet und für sich Stützen findet, die einem in dieser Phase der Unsicherheit helfen.
Und sich auch bewusst machen, in welche Richtung es dann gehen soll: Arbeitet man gerne mit anderen Menschen zusammen oder lieber alleine? Möchte ich später ein Team haben oder ein Einzelunternehmen bleiben?
Das Business sollte man also so aufbauen, dass es für einen selbst gut ist und quasi das Unbewusste bewusst machen und dann in seinen Alltag integrieren.
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