Was tun, wenn du an einer chronischen Krankheit leidest und dennoch selbstständig sein möchtest?
In der 183. Podcast Folge von “Yoga als Beruf” habe ich mit Gesundheitscoachin Sabrina Wolf gesprochen, die es geschafft hat, trotz ihrer chronischen Migräne ein erfolgreiches Business aufzubauen.
Sabrina, 30 Jahre alt und aus der Nähe von Heidelberg, ist nebenberuflich selbstständig als Entspannungstrainerin und Yogalehrerin, während sie hauptberuflich in der Personalabteilung arbeitet
Wie hast du erkannt, dass Yoga nicht nur Unterstützung und Linderung bietet, sondern auch beruflich für dich sinnvoll ist?
Das hat sich im Laufe der Jahre entwickelt. Ich habe lange über Gesundheit für Frauen und Migräne gebloggt und gemerkt, dass ein großes Bedürfnis nach Austausch besteht.
2018 habe ich mich entschieden, den Migräne Podcast ‚Unwetter im Kopf‘ zu gründen.
Seitdem sind über 180 Podcast-Folgen entstanden. 2019 kam ein Instagram-Account dazu, und ich habe schon damals überlegt, in die Online-Kurs Richtung zu gehen.
Nach und nach habe ich so mein eigenes Entspannungsstudio gegründet.
Welche Präventionsmaßnahmen empfiehlst du bei Migräne?
Die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen kann ich nicht oft genug betonen, die, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Migräne abgestimmt sind.
Dazu gehören regelmäßige Entspannungstechniken und ein strukturierter Alltag.
Wie passt das zusammen, chronisch krank und selbstständig zu sein?
Da bin ich oft hin-und hergerissen.
Es gibt eine krasse Sicherheit im Angestelltenjob, während die Selbstständigkeit viel Flexibilität bietet, die man sich als Person mit chronischer Krankheit wünscht.
Ein großer Vorteil ist, dass man seine Zeit frei einteilen kann.
Aber wenn ich zum Beispiel in der Selbstständigkeit ausfalle, fehlt das Einkommen.
Deshalb bin ich froh, dass ich noch einen festen Job habe. Auch wenn man vielleicht nicht so viel wie eine gesunde Person schafft und nicht immer 100% geben kann, ist die Kombination wirklich gut.
Es gibt keine ideale Lösung, aber eine individuelle Annäherung ist immer möglich.
Kannst du beide Themen trennen und brauchst du Distanz zu diesem Thema?
Früher war ich deutlich offener mit meiner Erkrankung, als ich es jetzt bin – das führt nur zu Vergleichen untereinander. Ich teile nur das, was ich möchte.
Auf Instagram zeige ich mich verletzlich und auch an schlechten Tagen, aber am Ende des Tages achte ich sehr auf mich und darauf, was ich an die Öffentlichkeit bringe.
Welche Angebote hast du und wie haben sie sich entwickelt?
Ich habe mit einem 6-wöchigen Kurs in progressiver Muskelentspannung angefangen.
Früher habe ich kraftvolle Yoga-Stile unterrichtet, aber das passt nicht zu Menschen mit Migräne. Jetzt fokussiere ich mich auf Yin Yoga und kurze Yoga-Einheiten, speziell für Menschen mit Migräne.
Daraus hat sich mein Online-Entspannungsstudio entwickelt, das Entspannungstechniken und Yoga vereint.
Wie gehst du damit um, wenn es dir zu schlecht geht und du nicht arbeiten kannst, z.B. in Launch-Phasen?
Die Vorbereitung und Planung ist das A und O bei Menschen mit chronischer Krankheit:
Ich habe eine nette Community, die sehr verständnisvoll ist. An guten Tagen arbeite ich vor und plane Puffertage ein, da ich nie weiß, wann es mir schlecht geht.
Deine besten Tipps für den Alltag und Umgang mit Migräne:
- Nichtmedikamentöse Maßnahmen: Entspannungstraining und nur das tun, was gut tut.
- Regelmäßiger Alltag: Ein strukturierter Alltag ist wichtig, auch am Wochenende immer zur selben Zeit essen, schlafen und arbeiten. Das ist eine Art von Selbstfürsorge.
- Medizinisches Team: Ein gutes medizinisches Team haben, das einen ernst nimmt und bereit ist, verschiedene Dinge auszuprobieren. Eine Kombination aus medikamentöser Prophylaxe und nicht-medikamentösen Maßnahmen ist ideal.
- Wissen aneignen: Aktuelle Informationen sammeln und sich mit anderen austauschen.
Für mehr Informationen zu Sabrina und ihrem Podcast „Unwetter im Kopf“ besucht gerne ihre Webseite sabrinawolf.de oder folgt ihr auf Instagram @unwetterimkopf.
Und über diesen Link kommst du direkt zum Podcast: