Musikrechte auf Instagram: Was du als selbstständige Yogalehrerin über die Musiknutzung wissen solltest 

Musikrechte auf Instagram: Was du als selbstständige Yogalehrer:in wissen solltest

“Kann ich als selbstständige Yogalehrer:in weiterhin Musik für meine Reels und Stories auf Instagram nutzen?”

Diese Frage stellen sich zur Zeit die meisten Nutzer:innen auf Instagram, nicht nur Yogalehrer:innen. 

Denn seit einiger Zeit berichten viele Accounts von strengen Abmahnungen und hohen Geldstrafen für die Musiknutzung auf Instagram.

In diesem Artikel möchte ich euch einen kurzen Überblick verschaffen, was es mit den Abmahnungen auf sich hat und inwiefern auch Yogalehrer:innen davon betroffen sind. 

Disclaimer: Ich bin keine Anwältin und darf in dieser Hinsicht keine Rechtsberatungen anbieten.

Was hat es mit den Musikrechten auf Instagram auf sich?

Seit 2020 gibt es die “Reel Funktion” auf Instagram, also ein Video-Format, welches seither von Instagram gepusht wird und den Nutzer:innen eine große Reichweite bringt.

Aufgrund dieser Reichweite werden Reels von vielen Accounts genutzt, u.a. von Unternehmer:innen, Business Accounts, Selbstständigen uvm. um für eigene Zwecke zu werben und auf Angebote aufmerksam zu machen.

Daran ist ja erstmal nichts einzuwenden. 

Das Problem, das nun auftaucht, ist, dass die meisten dieser Reels mit Musik untermalt werden.

Diese Musik wird von Instagram in einer Musikbibliothek zur Verfügung gestellt.

Und was die meisten Nutzer:innen nicht wissen (ich wusst es übrigens auch nicht), ist, dass man für diese Musik eine Lizenz braucht, wenn man sie für öffentliche Zwecke nutzen möchte.

Dabei ist es erstmal egal, wie groß dein Account ist, wie viele Follower:innen du hast und ob nur 10 Leute deine Reels anschauen.

Instagram hat leider strenge Regeln, was Copywriting betrifft.

Das Paradoxe an der Musiknutzung – Trend-Sounds und Co.

Das “Gemeine” oder „Paradoxe“ an der ganzen Sache ist, dass Instagram geradezu dazu aufruft, Musik zu benutzen.

Denn schließlich hat jeder erstmal einen kostenlosen Zugriff auf die Musikbibliothek.

Zusätzlich wissen wir inzwischen alle, dass die sogenannten “Trend-Sounds” (mit Pfeil markiert) schnell zu viralen Reels führen können, weshalb diese besonders beliebt sind.

Instagram stellt diese Musik aber vor allem denjenigen zur Verfügung, die ihre Accounts für ihre privaten Zwecke nutzen.

Deshalb gilt:

Sobald du z.B. als Yogalehrer:in Musik für gewerbliche und nicht private Zwecke nutzt, kannst du dafür abgemahnt werden.

Das bedeutet, Instagram geht davon aus, dass man sich der Risiken bewusst ist, die man als öffentliche Person oder öffentlicher Account auf sich nimmt, wenn man von der Musiknutzung auf Instagram profitiert. 

Was muss ich als (selbstständige) Yogalehrer:in jetzt beachten?

Wenn du auf Instagram für dein Business wirbst, dann ist es erstmal egal, ob du einen privaten Account oder einen Creator/Business Account hast.

Du kannst also nicht deinen Account einfach auf Privat umstellen und weiterhin deine Angebote bewerben. Dein Account gilt dann als “scheinprivat” und kann ebenfalls abgemahnt werden.

Auch Influencer und öffentliche Personen, die in dem Sinne nichts verkaufen, nutzen Instagram nicht für den privaten Zweck. Diese Accounts sind ebenfalls betroffen.

Wie die Abmahnungen ausfallen, ist sehr individuell. Eventuell kann folgendes passieren:

  • Der Inhalt (z.B. das Reel) wird gesperrt und/oder gelöscht
  • Dein ganzer Account kann gesperrt, blockiert und gelöscht werden
  • Du kannst eine Geldstrafe bekommen, die z.T. die Copyright Holder bestimmen
  • Zusätzlich kann es zu hohen Anwaltskosten kommen, die du als Angeklagte:r übernehmen musst

Was du als Yogalehrer:in jetzt tun kannst, ist folgendes:

1)  Nicht in Panik geraten – nur weil du vielleicht schon Musik benutzt hast, heißt das nicht, dass du im Gefängnis landen wirst oder hohe Geldstrafen bezahlen musst

2) Du musst nicht alle Reels sofort löschen – du kannst diese zunächst archivieren und überlegen, wie du weiter vorgehst

3) Lade deine Reels herunter, wenn sie dir wichtig sind, lösche sie auf dem Account und lade sie neu hoch.

Anstatt diese mit Musik aus der Musikbibliothek zu untermalen, nutze Original Sounds (O-Ton, also z.B. deine eigene Musik/Audiospur. Du kannst z.B. etwas einsprechen).

4) Kaufe dir eine Lizenz von einer Musikagentur, wenn du das Gefühl hast, du möchtest die volle Bandbreite auf Instagram nutzen und deinen Account zu großem Wachstum führen.

Achte darauf, dass diese Lizenz auch für Instagram gültig ist. Meta hat z.B. eine “Sound Collection”, die Musik auch für Instagram zur Verfügung stellt. Du kannst auch Rechte bei den jeweiligen Künstler:innen kaufen, ob sich das lohnt, ist aber eine andere Sache.

5) Du kannst natürlich weiterhin Musik nutzen, gehst damit aber ein Risiko ein, erwischt und abgemahnt zu werden. Es liegt also in deiner eigenen Verantwortung, ob du weiterhin Musik benutzt oder nicht.

6) Du möchtest wirklich kein Risiko eingehen? Dann buche eine Rechtsberatung mit einem Anwalt oder einer Anwältin. 

Fazit: Du solltest als Yogalehrer:in dennoch nicht auf Reels verzichten

Die ganze Sache mit der Musiknutzung auf Instagram ist auch für Yogalehrer:innen total frustrierend. 

Ich selbst habe kürzlich erst sämtliche Reels archiviert, gelöscht und neu hochgeladen, da mir das Risiko mit meinem öffentlichen Account als Yoga Business Mentorin zu hoch ist.

Natürlich ist das eine Menge Arbeit, die erstmal flöten geht, aber ich lasse mich davon nicht entmutigen und das solltest du auch nicht.

Meine Tipps für dich:

  1. Erstelle weiterhin Reels, auch wenn das bedeutet, “langweilige” Musik zu benutzen oder eine eigene Audiospur zu erstellen
  2. O-Tons (Originaltöne) sind genauso wichtig wie “Trend-Sounds” und als Yogalehrer:in ist es sogar vorteilhaft, die eigene Stimme zu benutzen. Potentielle Schüler:innen können schon mal deine Stimme hören und kriegen so einen kleinen Vorgeschmack auf die Yogastunde.
  3. Auch Beiträge bringen weiterhin Reichweite – besonders wenn sie einen guten Mehrwert haben. Unterschätze nicht die “Macht” eines informativen Instagram Posts.
  4. Nutze alle Formate auf Instagram, nicht nur Reels, also auch Posts, Live Chats und vor allem Instagram Stories inkl. Umfrage Sticker usw.

Du möchtest dich als selbstständige Yogalehrer:in unabhängig von Instagram machen und nicht auf diese Plattform angewiesen sein, was den Yoga Business Aufbau betrifft?

Du möchtest lieber über deine Website gefunden werden oder Buchungen über deinen Newsletter reinbekommen?

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Lass dich also von Instagram nicht entmutigen. 

Ich wünsche dir erstmal einen Happy Yoga Business Aufbau,

Deine Antonia.

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