Lohnt es sich noch, Yogalehrer:in zu werden?

Lohnt es sich überhaupt noch, Yogalehrer:in zu werden, wenn doch der Yogamarkt eh schon so überfüllt von Online Kursen und Yogaklassen ist? Warum die Antwort darauf "Ja" ist und was du aber dabei beachten solltest, findest du in unserem aktuellen Blogartikel von Yoga als Beruf

Ein überfüllter Yogamarkt?

Viele (selbstständige) Yogalehrer:innen haben mit finanziellen Problemen zu kämpfen und verdienen gerade so das Nötigste, um von dem Gehalt leben zu können. Und dennoch scheint der Beruf Yogalehrer:in so beliebt wie noch nie.

Das kann daran liegen, dass die Arbeit als Yogalehrer:in für die meisten Menschen sehr erfüllend ist. Der Einfluss von Yoga auf den Praktizierenden ist oft gewaltig und führt nicht nur zu mehr Gelassenheit und innerer Zufriedenheit und Stärke, oft profitiert auch die Umwelt davon, in der der Praktizierende sich befindet.

Stressfrei(er) und entspannt das Leben zu bestreiten kann bedeuten, dass freundlicher und geduldiger mit den Mitmenschen umgegangen wird und man mehr Energie für andere wichtige Dinge hat (in dem man sich zum Beispiel politisch engagiert).

Auch das Bewusstsein wird geschult und ein starkes Verantwortungsgefühl gegenüber sich selbst und anderen Lebewesen entwickelt, was im Yoga u.a. eine sehr große Rolle spielt und sehr geschätzt wird.

Dazu kommt, dass der Beruf Yogalehrer:in die Möglichkeit bietet, sich selbstständig zu machen und ein eigenes Business zu gründen, was verschiedene Vorteile bietet:

  • Sein eigener Boss sein und eigene Regeln/Voraussetzungen schaffen
  • Flexible Arbeitszeiten und Urlaubstage planen
  • Die eigene Kreativität ausleben und die Yogapraxis mit seinen Ideen verbinden und so eine individuelle Nische im Yoga Business finden
  • Im Homeoffice arbeiten und online Yoga unterrichten – Bequemes Arbeiten von Zuhause

All das erklärt u.a.,  warum sich soviele Menschen dazu entschließen, den 9-5 Job zu kündigen und sich als Yogalehrer:in selbstständig zu machen. 

Wie kann ich mich dennoch von anderen Yogalehrer:innen abheben?

Wenn es also schon so viele Yogalehrer:innen und Yoga Angebote auf dem Markt gibt, lohnt es sich dann überhaupt noch, die Ausbildung zu machen und diesen Schritt ebenfalls zu gehen?

Vor allem dann, wenn die Aussicht auf die finanzielle Situation nicht gerade glänzend ist?

Die Frage ist schwer zu beantworten und dennoch würde ich persönlich sagen: Ja, es lohnt sich.

Allerdings sollte man dabei einige wichtige Dinge beachten, die ich dir hiermit sehr ans Herz legen möchte, bevor du eine Entscheidung triffst:

  1. Kenne dein Warum:

Was ist dein wichtigster Grund Yogalehrer:in zu werden und in die Selbstständigkeit zu gehen? Einer der oben genannten Gründe/Vorteile oder vielleicht etwas ganz anderes? Was auch immer es ist: Dein Warum ist die Basis für dein Yogabusiness, auf dass du immer zurückgreifen solltest, falls Zweifel sich breit machen.

  1. Kenne deine Nische

Eine Nische zu haben, die sich von anderen Yoga Angeboten unterscheidet ist sehr wichtig und meiner Meinung nach das A und O für ein selbstständiges Yogabusiness.

Denn was wir meiner Meinung nach auf dem Yogamarkt nicht mehr brauchen, ist ein weiteres Vinyasa Yoga Flow Angebot, welches sich an keine bestimmte Zielgruppe richtet.

Nicht, weil dieses Angebot in irgendeiner Art und Weise schädlich oder langweilig ist, sondern weil diese Art von Yoga bereits sehr oft vertreten und generell sehr beliebt ist.

Was ich dir empfehle, ist einmal zu schauen, welche Lebenserfahrungen du bereits gesammelt hast, und inwiefern du diese mit deinen anderen Interessen zu einer außergewöhnlichen Yogapraxis zusammenfügen kannst.

  1. Auf Hindernisse vorbereiten

Oft erlebe ich, dass Yogalehrer:innen denken, dass die Arbeit nach der Ausbildung nur noch darin besteht, Yoga zu unterrichten.

Was dabei vergessen wird, ist die Tatsache, dass ca. 80% der Energie meistens in bürokratische und organisatorische Aufgaben gesteckt werden muss. 

Versicherungen, Steuern, Absicherungen, Gewerbeanmeldung, Marketingstrategien finden (online und offline), Social Media, Werbung, Webseite und Kundengewinnung.

All diese Sachen gehören zum eigenen Yoga Business dazu. Das sollte dir bewusst sein. Wenn du darauf überhaupt keine Lust hast, solltest du dir zweimal überlegen, als Yogalehrer:in zu arbeiten.

  1. Geduld haben

Erfolg entsteht nicht über Nacht. Besonders online sieht man oft viele Beispiele von Yogalehrer:innen, die sich erfolgreich selbstständig gemacht haben.

Auch das ist nicht über Nacht passiert, sondern dahinter steckt viel Arbeit, Willenskraft, Disziplin und vor allem Passion für diesen Weg, der nicht immer leicht ist und auch aus Arbeit besteht, die nicht so viel Spaß macht.

  1. 100% hinter seinem Angebot und Warum stehen

Rückschläge und Entmutigung gehören zum Leben dazu. Fehler sind dazu da, die Dinge aus einem anderen Licht zu betrachten und daraus zu lernen.

Je mehr Fehler du am Anfang machst, umso besser: Diese führen dazu, dich weiterzuentwickeln und zu lernen.

Wenn du diese Fehler “offen” empfängst, dann wirst du in der Zukunft erfolgreicher sein und dich selbst besser kennenlernen.

Was für Voraussetzungen brauche ich aber als Yogalehrer:in und wer darf überhaupt Yogalehrer:in werden?

Die Tatsache ist: Alle können Yogalehrer:in werden und Voraussetzungen gibt es auch nicht so wirklich. Das ist auch der Grund, warum der Yogamarkt so unglaublich groß ist. Es ist egal, wie alt du bist, was du vorher gemacht hast, wie sportlich fit du bist oder welchem Geschlecht du angehörst.

Was nicht egal ist, ist welche Ausbildung du im Endeffekt ablegst. Denn auch Yoga Ausbildungen gibt es unendlich viele – informiere dich vorher gut, welche und WARUM du diese Ausbildung besuchen möchtest.

Auch hier ist es schon sehr wichtig zu wissen, was dich am Yoga fasziniert und worauf du deinen Fokus legen möchtest.

Viele GUTE Yogalehrer:innen macht aus, dass sie nicht nur eine Ausbildung abschließen, sondern sich in verschiedenen Bereichen fortbilden lassen und viel Erfahrung im Unterrichten haben.

Im Endeffekt sollte man bedenken, dass es im Yoga darum geht, Menschen zu “heilen” und im Leben zu unterstützen und so dafür zu sorgen, dass die Welt ein Stückchen besser wird.  Dafür brauchst du gute Menschen-, und körperliche Grundkenntnisse.

Wer seinem/seiner Yogalehrer:in nicht vertraut, wird sich in der Yogapraxis nicht fallen lassen können und somit Probleme haben, sich selbst zu entdecken und das eigene Bewusstsein zu schulen.

Woran man eine:n gute:n Yogalehrer:in erkennt ist nicht, wie talentiert dieser selbst ist, sondern wie gut er auf die Bedürfnisse seiner Schüler:innen eingehen kann.

Viele Yogalehrer:innen machen eine Ausbildung, weil die Yogapraxis ihnen persönlich in ihrer Entwicklung geholfen hat, und sie mehr über die Tradition herausfinden wollen. Der Unterricht und Fokus auf die Schüler:innen steht dabei weniger im Vordergrund.

Deshalb solltest du herausfinden, was dich zu einer Ausbildung als Yogalehrer:in bewegt und was du danach von dir selbst erwartest.

Was wir in unserer Welt und auf dem Yogamarkt mehr denn je benötigen, sind Yogalehrer:innen mit den unterschiedlichsten Nischen, die auf die Bedürfnisse der unterschiedlichsten Menschen eingehen und somit dafür sorgen, dass in unserer Gesellschaft, die so gespalten ist, niemand auf der Strecke liegen gelassen wird.

Wer sind heutzutage die Menschen, die am meisten Hilfe brauchen und wo finde ich diese? Wie kann ich diese erreichen und von welcher Yogapraxis können diese profitieren?

Ich möchte hier einige Beispiele von Yoga Nischen nennen, die konkret auf Probleme einer bestimmten Zielgruppe eingehen und die Menschen unterstützen, die es in unserer Gesellschaft eventuell schwerer haben als andere.

  • Yoga für dicke Menschen
  • Achtsamkeit im Bürp/Stuhl Yoga
  • Yoga für Schwangere und Prä/Postnatal Yoga
  • Yoga für behinderte Menschen
  • Yoga für traumatisierte Menschen
  • Yoga für depressive und ängstliche Menschen
  • Yoga für alte Menschen
  • Yoga für kranke Menschen

Die Liste ist endlos lang. Ich möchte hiermit noch abschließend sagen, dass nichts falsch daran ist, Vinyasa Yoga Flow Klassen (für keine bestimmte Zielgruppe) anzubieten – ich möchte nur darauf hinweisen, dass es dir dann eventuell schwerer fallen kann, dich abzuheben und Kund:innen zu gewinnen.

Wenn das aber dein Traum ist, dann scheue dich nicht, diesen Weg zu gehen. Es gibt auch Yogalehrer:innen, die Yoga für Sportler/Athleten anbieten, Yoga für Musiker:innen, Yoga für Künstler:innen etc. Finde deine Nische und sei dir bewusst, was du mit deiner Nische verändern möchtest.

Ich wünsche dir viel Erfolg auf deinem Weg,

Happy Yogabusiness Aufbau,

deine Antonia

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Ich bin Antonia Reinhard, erfahrene Yogalehrerin, ehrliche Yoga-Business-Mentorin und die Bloggerin hinter dem „Yoga als Beruf“-Blog.

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